Am 5. Juni 2013 gestaltete sich unser Heimat- und Sachunterricht einmal völlig anders als sonst. Wir waren eingeladen.
Der Opa unserer Mitschülerin Marie, Herr Muth, führte uns in seine „Scheuer“ in Katzenbach. Die liegt nur einen „Katzensprung“ von unserem Schulhaus in Lauter entfernt.
„En Heinrich sei Scheuer“ ist alles andere als eine gewöhnliche Scheune! Schon als wir die Scheune betraten, begann das große Staunen.
Unmittelbar befanden wir uns in der Zeit unserer Vorfahren. Neben allerlei bäuerlichen, oft kaum noch vorhandenen Geräten, erfuhren wir, wie die Bauern, Metzger, Schuster und Bäcker früher mit
zahllosen Handgriffen in mühevoller Arbeit ihren Berufen nachgingen, ohne Strom. Für manchen Jungen war es ein ernsthaftes Problem sich vorzustellen, wie sich die Männer wohl damals rasiert
haben.
Im oberen Stock der Scheune befanden wir uns nun in der Küche unserer Urgroßmutter. Nur zu gerne hätten wir uns auf dem grünen Kanapee niedergelassen und von dort aus alle Schätze
bewundert: das Ehebett aus Kiefernholz, davor die selbstgezimmerte Wiege mit den Jäckchen und Stramplern aus den 50er Jahren.
Zahlreiche Töpfe und Kannen, Geschirr und „Fettstüchte“ zieren und füllen die Regale der Wände. Selbst Bettwäsche und Trachten fehlten nicht. Vom Heidelbeerkamm bis zur Milchkanne, von der
Kurbelwaschmaschine bis zu verschiedensten Telefonen, über Puppen und Schlitten, ist alles liebevoll restauriert. In jedem Winkel entdeckten wir interessante Dinge aus einer noch gar nicht so lange
vergangenen Zeit.
Herrn Muth ist es auf vortreffliche Weise gelungen, seine Scheune in ein Abbild dieser Zeit zu verwandeln.
Auch wenn hier nicht alle Gegenstände genau epochal aufgereiht und akribisch angeordnet sind, strahlt diese Scheune eine so heimelige Atmosphäre aus, dass wir „Jungen“ uns in das Leben unserer
Vorfahren hineindenken konnten, ihren Geschmack kennenlernten und Respekt vor ihrer harten körperlichen Arbeit haben.
Das Museum in unserer Nähe ist eine Sehenswürdigkeit und eine große Bereicherung für den Ort, die Marktgemeinde und unseren Bezirk Unterfranken.
Wir können nur jedem geschichtlich Interessierten empfehlen, Herrn und Frau Muth um einen Besichtigungstermin dieser „geschichtlichen Fundgrube“ zu bitten.
Unsere Klasse 4c aus Lauter und unsere Lehrerin Frau Hansen bedanken sich herzlich für diese beeindruckende Unterrichtsstunde bei Herrn und Frau Muth!
Im Rahmen des Heimat- und Sachunterrichts beschäftigte sich die Klasse 4c in den Monaten April/Mai mit dem Thema Abfallentsorgung ( LPl. Bereich 4.7).
Beim sinnvollen Sortieren des anfallenden Mülls, dessen Notwendigkeit beim Besuch einer Mülldeponie für die Schüler hautnah erfahrbar wurde, stellte sich, neben umweltbewussten Verhalten durch
Vermeidung von Müll und der richtigen Müllentsorgung, den Schülern auch die Frage nach sinnvoller und nachhaltiger Abfallverwertung. Zu unserer Schule gehört seit vielen Jahren ein Schulgarten.
Engagiert, begeistert und ausdauernd arbeiten die Mitglieder der „Arbeitsgemeinschaft Schulgarten“ vom Frühjahr bis in den Herbst an dessen Gestaltung. Neben dem Säen und Vorziehen von
Gemüsearten in den Klassenzimmern (Tomaten, Kürbisse, Paprikas etc.), wird auch der Garten selbst von den Schülern jährlich neu mit Hilfe der AG-Leiterin und unserem Hausmeister neu mit kompostierter
Erde aufbereitet. Im Unterricht sprachen wir über das richtige Erstellen eines Komposthaufens. Das richtige Material, die Größe, der Untergrund und der Standort im Garten oder auf dem
Schulgelände müssen stimmen. Die Schüler erfuhren, wie der Biomüll von Insekten, Würmern, Bakterien und Pilzen innerhalb weniger Monate zu brauchbarer Erde zersetzt wird. (Auch ein Vergleich zu
Biomüllhalden wurde besprochen und deren zusätzliche Nutzung zur Energiegewinnung.) Aus dieser Einsicht heraus beschlossen die Kinder an der Beteiligung eines neuen Komposthaufens noch stärker
mitzuwirken und in den Klassenzimmern neben den bereits vorhandenen Behältern für Papier- Plastik- und Restmüll, einen Eimer für Biomüll aufzustellen. Das Wissen über das sinnvolle
Anlegen eines Komposthaufens mit Gemüse- und Gartenabfällen, Laub und Grünschnitt ist den Kindern vom Land von zuhause bekannt. Das Vorleben der Familie und die Erfahrungen im Elternhaus werden von
der Schule unterstützt, vertieft und erweitert. Die Freude und der Erfolg, eigenes Gemüse zu ernten, das durch die eigene Mühe und Pflege gedeiht, sind durch nichts zu überbieten. Auch wird die
Einsicht in den Kreislauf wiederverwertbarer Rohstoffe durch die eigenen Erfahrungen nachhaltig verinnerlicht und ist bei der Verwertung von Biomüll besonders gut zu veranschaulichen. Die
selbst, durch der eigenen Hände Arbeit, produzierten Lebensmittel sind wesentlich wertvoller, als die im Supermarkt erstandenen. Dazu kommt die Gewissheit, wie das eigene Gemüse behandelt und
großgezogen wurde und das keine giftigen Dünge- oder Schädlingsbekämpfungsmittel angewendet wurden. Auch eine gewisse Unabhängigkeit von der Geschäftswelt wird deutlich. Gerade in der Rhön mussten
sich die Haushalte über Wochen immer selbst versorgen können. Diese Fähigkeit kann auch heutzutage wieder sehr hilfreich sein. Im Unterricht wurde auch besprochen, wie sinnvoll es ist, sich den
Jahreszeiten entsprechend mit heimischen Gemüse- und Obstsorten zu ernähren. Die in unseren Supermärkten fast während des ganzen Jahres zum Kauf angebotenen Lebensmittel haben meist einen
weiten Weg hinter sich. Die Schüler erkannten selbst, wie hoch die Transportkosten sein müssen, wenn wir zu Weihnachten Spargel und Erdbeeren im Angebot der Geschäfte finden und welch weiten Weg,
verbunden mit erheblichen Transportkosten, die Waren hinter sich haben. Der hohe Treibstoffverbrauch belastet unsere Umwelt enorm. Das gesündeste Gemüse und Obst kann also nur in unserer
unmittelbaren Nähe wachsen. Die Besichtigung mehrerer Komposthaufen in der Nachbarschaft unserer Schule soll noch einmal verdeutlichen, dass unsere Schüler auf dem richtigen Weg sind „Selbsterzeuger“
zu werden.
Am Dienstag, den 14.05. 2013 besuchte die Klasse 4c den unmittelbar in der Nähe des Schulhauses gelegenen Garten des Großvaters eines Mitschülers. Herr Scharf konnte uns in vorbildlicher Weise
mehrere Komposthaufen unter-schiedlichen Alters zeigen. Deutlich wurden der Zersetzungsgrad und die unterschiedliche Feinheit des Bodens. Dadurch, dass Herr Scharf in bereits 3 Jahre kompostierten
Boden nun Kartoffeln „gelegt“ hatte, wurde den Schülern nochmals der Kreislauf des biologischen Abfalls vor Augen geführt. Herr Scharf berichtete auch, auf welche Weise er den
Komposthaufen Taubenmist beimengt und sich dadurch jede Art von Kunstdünger erübrigt. Auch die Verarbeitung und Konservierung der geernteten Gemüsearten schilderte Herr Scharf sehr
eindrucksvoll.
Ein Besuch im nahe gelegenen Schloss Aschach soll während der Zeit vom 17.- 21. 06. 2013 Einblicke geben, wie sich die Menschen früher gesund ernährt haben. Es besteht die Möglichkeit,
selbst kleine Gerichte herzustellen. Auch dies trägt sicher dazu bei unseren Schülern beizubringen, wie sie sich gesund, nahrhaft und selbstständig mit Naturprodukten der Region ernähren
können.
Ein weiteres großes Unterrichtsthema in diesem Schuljahr war das Wasser. Den Schülern wurde u.a. klar, wie bedeutsam Wasser zum Überleben des Menschen ist. Beim Lesen der Ganzschrift: „Hilfe, mein
Gefieder ist voll Öl“ von Dieuwke Winsemius, erfuhren die Schüler wie bedroht das Meer, letztlich die gesamte Natur, durch Ölrückstände sind, die jedes Jahr ins Meer gelangen. Durch das Buch wurden
die Kinder für die Probleme sensibilisiert. Auch hier wurde ihnen deutlich, wie gefährlich es für Mensch und Natur wird, wenn der natürliche Kreislauf unterbrochen wird oder in Gefahr gerät. Auch die
Proble-matik der Wasserverschwendung und des Wassermangels, der Naturkatas-trophen und deren gesundheitliche Folgen wurden grob besprochen. Zumindest darf von einem geschärften Bewusstsein und einem
echten Interesse der Schüler an der Erhaltung unserer Umwelt ausgegangen werden.