Der lange Weg des Orangensaftes

 Um den Schülern einen ersten, altersgemäßen Einblick in die globalen Auswirkungen unserer Lebensweise zu verdeutlichen, wollten wir uns exemplarisch mit einem Produkt beschäftigen, das die Kinder aus ihrem Alltag kennen. Da viele Kinder Orangensaft mögen, eignete sich die Orange dafür besonders.

Als Einstieg in die Thematik brachte ich einen Sack Orangen und verschiedene Saftflaschen mit. Sofort waren wir mitten im Geschehen. Die Schüler berichteten von ihren Vorlieben, fragten nach, ob auch im Limo Orangensaft sei und überlegten, wo und wie Orangen wachsen. Fotos eines Orangenbaumes und einer Orangenplantage sowie eine Landkarte, in der man die verschiedenen Hauptanbaugebiete sehen konnte, dienten als Einstieg. Besonders beeindruckt waren die Kinder dann durch die Geschichte eines Jungen aus Brasilien, der von der harten Arbeit als Orangenpflücker erzählte und davon, dass auch viele Kinder bei der Arbeit mithelfen mussten und deshalb nicht in die Schule gehen können.  Zwangsläufig kam die Frage auf, wie denn nun der Orangensaft zu uns in die Geschäfte kommt. Mittels eines Schaubildes, das die verschiedenen Stationen zeigte, erschlossen sich die Schüler in Gruppenarbeit und einer sich anschließenden Auswertungsphase den langen Weg des Orangensaftes. Dabei staunten die Kinder besonders über die Tatsache, dass nur das tiefgekühlte Konzentrat mit Schiffen transportiert wird. Auf den Aufdrucken an den Saftflaschen suchten wir dann gemeinsam die Angaben über die Prozentzahl des Konzentrats und des hinzugefügten Wassers. An dieser Stelle war klar, dass wir die verschiedenen Orangensaftarten auch verkosten mussten. Die Kinder halfen beim Auspressen der Orangen und so konnte die Orangensaftprobe beginnen. Zunächst erhielten die Schüler einen Schluck eines Nektars mit einem Fruchtgehalt von 50% und anschließend den frisch gepressten Saft. Fachkundig wurde erst gerochen, geschmeckt, getrunken und dann natürlich ausführlich verglichen. Die Mehrheit empfand den frischen Saft als fruchtiger, nur beim Fruchtfleisch wurden Vorlieben oder Abneigung deutlich. Nachdem nun allen Schülern der lange Weg von der Orange zum Orangensaft deutlich war, gingen wir gedanklich zurück zu den Pflückern. Die Kinder hatten sich viele Details aus der Geschichte gemerkt und erzählten eindrucksvoll von der Anstrengung beim Schleppen der schweren Säcke, den langen Arbeitstagen und dem geringen Lohn, den die Pflücker erhielten. Nachdem wir anhand des Schaubildes erfahren hatten, dass die Orangen vor dem Pressen gewaschen werden, brachten einige Kinder ihr Wissen über den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln ein. Dass die Pflücker das Pflanzengift oft einatmen mussten, beeindruckte die Schüler sichtlich. Die Auswirkungen auf die Umwelt durch den Einsatz der Pestizide sowie den hohen Energieverbrauch für den weiten Transport und die Kühllagerung versuchten wir altersgemäß zu verdeutlichen. Schließlich zeigte ich den Schülern das FAIRTRADE-Siegel und erzählte ihnen von den Besonderheiten des fair gehandelten Saftes. Spontan nahmen sich einige Kinder vor, einmal nach solchem Saft Ausschau zu halten.

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